LA MORT DU ROI

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Art.Nr.:
028.4353
Besetzung:
Blasorchester
Schwierigkeit:
3+
Dauer:
9:30 min.

Probestimme

Hörbeispiel


Komponist:
Pusceddu, Lorenzo
Besetzung:
Blasorchester
Genre:
Konzertstück • Originalwerk
Produktart:
Partitur • Stimmensatz
Vom 21. bis 25. April 1610 traf sich in der Burg Bruzolo im Susatal bei Turin eine Delegation in Vertretung von Henri IV, König von Frankreich, mit Carlo Emanuele I., Herzog von Savoyen, um zwei Verträge abzuschließen, die zwar wenig bekannt sind, aber den ersten Versuch darstellten, Italien zu einer nationalen Einheit zu führen. Die Verträge sahen ein militärisches Bündnis zwischen Savoyern und Franzosen vor: Sie wollten ein Heer mit 28.000 Fußsoldaten, 2.200 Kavalleristen, 1.400 Arkebusieren und 40 Kanonen aufbauen, um die spanischen Truppen überall bekämpfen zu können, vor allem für die Einnahme des Herzogtums Mailand (das damals unter spanischer Herrschaft war): Mailand sollte an Savoyen übergehen und damit einen neuen Staat bilden, in dem Carlo Emanuele I. König werden sollte. Um die Allianz zwischen Frankreich und Savoyen zu besiegeln, wurde bereits die Hochzeit zwischen Elisabeth (der Tochter von Henri IV.) und dem erstgeborenen Sohn von Carlo Emanuele I. vereinbart. Die Geschichte nahm jedoch abrupt einen anderen Lauf, als Henri IV. am 14. Mai 1610 von François Ravaillac ermordet wurde: Mit den zwei Messerstichen, die den französischen König durchbohrten, wurden die Beschlüsse von Bruzolo von der Realität eingeholt. Das Werk ist in mehrere Abschnitte gegliedert, in denen auf die Ereignisse im Umfeld der Verträge Bezug genommen wird. Den Anfang macht die "Pavane de la Guerre" mit ihrem strahlenden Charakter, die im Stile der Musik um 1600 und mit expliziten lautmalerischen Verweisen die Schlacht beschwört. Mit einem effektvollen Sturm (der zum Zeitpunkt der Begegnung zwischen den Abgesandten am 21. April 1610 tobte) wird zu dem Abschnitt übergeleitet, in dem die zwei “Hofthemen” vorgestellt werden. Mit Modulationen und rhythmischen Verwandlungen symbolisieren sie die beiden Delegationen in ihrem Bemühen um eine Einigung. Das Andante ist dem Geist einer wunderschönen Edelfrau gewidmet, die nach der Legende in der Burg gewohnt haben soll; dieser Abschnitt ist von einem Klima heiterer Expressivität durchzogen. Im Allegro (Takt 211) werden die Tage zwischen dem Abschluss der Verträge und dem Tod Henri IV. beschrieben. Die erregte, spannungsgeladene Atmosphäre wird zugespitzt durch eine Motivzelle aus zwei Noten, die die beiden für den König tödlichen Messerstiche repräsentiert, und gipfelt in Takt 257, in der das ganze Orchester "Le Roi est mort" ausruft. Das anschließende Andante fungiert als "Abspann" der Erzählung. In wehmütigem, schmerzlichem Charakter trauert die Musik dem nach, was 1610 in Italien und in ganz Europa hätte passieren können, wenn die Pläne der Verträge von Bruzolo Realität geworden wären. Die Uraufführung des Werks fand am 6. Juni 2010 anlässlich der Feiern zum vierhundertsten Jahrestag der Verträge statt. Der Komponist selbst leitete die Società Filarmonica di Bruzolo.
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