“Moyses” ist eine Tondichtung, die von der biblischen Geschichte des Exodus inspiriert ist. Die Komposition mit ihrem vielfältigen Charakter erscheint einmal majestätisch, einmal vergnüglich, manchmal auch dunkel und schmerzlich. Eine Besonderheit dieser Arbeit ist der Einsatz besonderer Schlaginstrumente im Orchester wie Peitschen, Hammer, Ketten und das Stampfen der Füße auf dem Boden: Damit werden die Klänge und die Atmosphäre in den Zwangsarbeitslagern erzeugt, in denen die Israeliten in der Sklaverei bei den Ägyptern arbeiten mussten. Nach der Überlieferung wurde Moses von den Israeliten Amram und Jochebed geboren. Er entging der durch den Pharao angeordneten Verfolgung, weil seine Mutter ihn, um ihn zu retten, in einem Korb auf dem Nil aussetzte. Die Tochter des Pharaos fand ihn und so wurde er am ägyptischen Hof erzogen. Von dort floh er nach einem Mord an einem Aufseher in das Dorf Midian, wo er Zippora, die Tochter des dortigen Priesters, heiratete. Nach der Bibel erhielt er in der Nähe des Berges Oreb den Ruf Gottes, kehrte nach Ägypten zurück und trat vor den Pharao, um die Befreiung des Volkes Israel von der Sklaverei zu fordern. Seine Forderung wurde erst nach den zehn Plagen Ägyptens erfüllt, von denen die letzte der Tod der ägyptischen Erstgeborenen war. Als Moses mit den Seinen am Roten Meer lagerte, trennte er auf göttliche Anweisung die Wasser des Meeres und ermöglichte seinem Volk so, es zu durchqueren, während das pharaonische Heer, das sie verfolgte, unterging. Nach dreimonatiger Wanderung erreichte der Prophet den Berg Sinai, wo er die Gesetzestafeln erhielt und den Teil seines Volks, der sich mit der Sünde des Goldenen Kalbs befleckte, bestrafte. Als er endlich in der Nähe des verheißenen Landes angekommen war, bestieg Moses den Berg Nebo, wo Gott das letzte Mal zu ihm sprach: „Dies ist das Land, das deinem Volk verheißen wurde. Ich übergebe es deinen Nachkommen. Ich habe es dir vor Augen geführt, aber du wirst es nicht betreten.“ Mit diesen Worten im Herzen starb Moses, ohne das gelobte Land je betreten zu haben.

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